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Schwerer Bomber Boeing B17 Flying Fortress

Die Boeing B-17 „Flying Fortress“ hat eine Berühmtheit erlangt wie kaum ein anderes Flugzeug des zweiten Weltkrieges. Jeder kennt ihren Namen, obwohl andere US-Flugzeuge sie in Stückzahl und geflogenen Einsätzen noch übertreffen. Das mag auch mit dem Namen zu tun haben, der nichts anderes bedeutet als „Fliegende Festung“ und dem Flugzeug einen Nimbus der Unbesiegbarkeit verleiht. Eine Festung war die B-17 wirklich, aber natürlich längst nicht unbesiegbar. Dennoch war ein Angriff auf eine „Flying Fortress“ für jeden Jagdpiloten ein großes Risiko. Anders als bei anderen Bomber-Typen hatte man bei der B-17 nach und nach sämtliche toten Winkel für die Abwehr-MGs beseitigt. Je nach Ausführung war die B-17 mit zehn bis dreizehn 12,7mm MG bewaffnet - jeden Angreifer erwartete ein tödlicher Kugelhagel. Die Flying Fortress konnte außerdem bis zu 5800 Kilo Bomben transportieren. Sie war bei ihren Besatzungen außerordentlich beliebt wegen ihrer Robustheit, ruhigen Fluglage, trotz der Größe guten Manövrierfähigkeit und nicht zuletzt, weil sie wie kaum ein anderes Flugzeug auch noch mit schwersten Beschädigungen in der Luft bleiben konnte. Insgesamt wurden fast 13000 Boeing B-17 aller Versionen gebaut. In der Regel flogen die B-17 in enger Formation in größeren Pulks, um sich gegenseitig Deckung zu geben. Die B-17 ist ein strategischer Langstrecken-Bomber, was bedeutet, dass sie meist weit entfernte Ziele aus größerer Höhe mit Bombenteppichen belegt. Ihre ersten Kampfeinsätze hatte sie schon kurz nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbour auf dem pazifischen Kriegsschauplatz, wo sie Flugplätze, Marinebasen, Bunker und ähnliche Ziele bombardierte. Die Deutschen lernten die B-17 kennen, als die 8. US-Luftflotte 1942 von England aus mit ihren Tagesangriffen auf Ziele in Deutschland begann. Die im Gegensatz zu den britischen Nachtangriffen auf deutsche Städte meist sehr treffsicheren Angriffe der Amerikaner auf Rüstungsfabriken, Raffinerien und andere kriegswichtige Einrichtungen trugen erheblich dazu bei, die deutsche Verteidigungsfähigkeit zu schwächen. Dabei bezahlten die Besatzungen der B-17 zunächst einen hohen Blutzoll: Fünf von hundert Bombern kehrten im Schnitt nicht zu ihren Flugplätzen zurück, was in der Regel den Tod der Besatzung von jeweils bis zu 13 Mann bedeutete. Dies änderte sich erst drastisch, als schnelle Jagdflugzeuge wie die P-51 Mustang die B-17 bei ihren Einsätzen begleiteten und die deutschen Jäger in Luftkämpfe verwickelten. Zuletzt verzichtete man sogar auf Tarnanstriche.

In BATTLEFIELD 1942 ist die Flying Fortress natürlich nicht in der gleichen Rolle – als strategischer Bomber nämlich - wie in der Realität einsetzbar. Dafür müssten mehrere Maschinen zur Verfügung stehen, die aber in dem begrenzten Raum der jeweiligen Maps kaum im Pulk manövrieren könnten. Mittlere Bomber wie die amerikanischen Martin Marauder, North American Mitchell oder Douglas Invader würden wesentlich besser zur Einsatzart als taktischer Bomber passen. Diese Maschinen verfügten außerdem noch über eine schwere Bugbewaffnung für den Erdkampf.Trotzdem kann auch eine einzelne B-17 den Bodentruppen des eigenen Teams wertvolle Unterstützung geben, indem sie Aufmarschräume und Basen des Gegners mit Bombenteppichen belegt und feindliche Soldaten mit ihren nach unten feuernden Bordwaffen bekämpft. Dabei sollte sich der Pilot aber hüten, der Flugabwehr zu nahe zu kommen, denn die große B-17 ist ein leichtes Ziel. Übrigens auch für geübte Jagdflieger, darum sollten die MG-Schützen immer auch ein Auge auf den Himmel ringsum haben

Quellen:

Bill Gunston – Technik und Einsatz der Kampfflugzeuge vom 1. Weltkrieg bis heute

Caius Becker – Angriffshöhe 4000

www.b17fortress.de

Besatzung: Bis zu 13 Mann, im Spiel drei: Pilot (Position 1), MG-Schütze oben (Position 2) MG-Schütze unten (Position 3)
Waffen (B17F): Bombenlast bis zu 5800 KG, (im Spiel 8 Bomben pro Abwurf), Abwehrbewaffnung: Zwillings-MG 12,7mm in Türmen auf und unter dem Rumpf sowie im Heck. Einzelne 12,7mm MG in den Rumpfseiten, in der Bugkanzel und im Rücken. Im Spiel: Bomben (kontrolliert vom Piloten), zwei Zwillings-MG-Türme.
Klassifikation: Schwerer Langstreckenbomber
Versionen:

Die Geschichte der B-17 Flying Fortress begann im Jahre 1934, als die US-Luftwaffe nach einem mehrmotorigen Bomber suchte. Bereits der Prototyp der Firma Boeing, der 1935 mit vier 750 PS Motoren erstmals flog, erreichte eine für die damalige Zeit sensationelle Geschwindigkeit von 374 Km/h. Das erste Serienmodell, die B-17 B, erhielt noch stärkere Wright Cyclone Motoren mit je 1200 PS, die mit Turboladern ausgerüstet wurden, um mehr Flughöhe zu ermöglichen. Die „B“ hatte außerdem einen geänderten Bug sowie ein größeres Seitenruder und größere Landeklappen. Die B-17 C bekam zusätzliche Panzerung, selbstdichtende Tanks und mehr Bewaffnung: Einen MG-Stand unter dem Rumpf und MG-Stände in den Rumpfseiten. Die B-17 D war eine leicht verbesserte „C“, aus der nach den ersten Kampferfahrungen im Pazifik dann die umkonstruierte B-17 E wurde. Sie verfügte über ein noch mal vergrößertes Seitenruder und elektrisch angeriebene Waffentürme auf und unter dem Rumpf. Der „E“ folgte bald die noch mal verbesserte B-17 F. Sie hatte einen Plexiglasbug und Aufhängevorrichtungen unter den Flügeln für zusätzliche Lasten. 1942 schließlich folgte das Endmodell B-17 G mit dem typischen „Kinn-MG-Turm“ unter dem Bug und zusätzlichen Seiten-MG. Viele F- und G-Modelle der B-17 wurden auch nach dem Krieg zivil weitergenutzt, zum Beispiel in der Landwirtschaft oder als Waldbrandbekämpfer. Manche B-17 fliegen sogar noch heute.

Versionen im Spiel:
Das in BATTLEFIELD 1942 eingesetzte Modell der Flying Fortress entspricht einer B-17 F, wie sie häufig auf allen Kriegsschauplätzen, in Europa, Afrika und im Pazifik zu finden war. Obwohl das Original über eine ganze Reihe von Abwehr-MG mehr verfügte, ist das Spielmodell mit den zwei MG-Türmen gut bewaffnet. Schön wäre es nur gewesen, wenn die Spiele-Entwickler als vierte Position noch einen Bombenschützen mit Zielgerät vorgesehen hätte, der wie im Original den Bombenwurf auch unabhängig vom Piloten vornehmen kann. Ansonsten ist das Modell sehr gut gelungen.
Diese Aufnahme zeigt eine B-17 F, wie sie auch in BATTLEFIELD 1942 zu finden ist. Gut zu sehen ist der MG-Turm auf dem Rumpf und die ab der F-Version typische Plexiglas-Nase.

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